Vader - Tibi Et Igni

Review von Opa Steve vom 26.06.2014 (7012 mal gelesen)
Vader - Tibi Et Igni Geduld, Rückgrat und völlige Überzeugung vom eigenen Handeln zeichnen sich aus. Auch wenn man dafür einen langen Atem braucht und vielleicht immer wieder Rückschläge verkraften muss oder Steine im Weg liegen. Aber nur so stehen VADER heute auf dem Zenit, den sie erreicht haben. Anfangs als "Polen-Deather" mehr oder weniger nur in fanatischen Underground-Kreisen mit Support gesegnet und auch hauptsächlich wegen ihres Ausnahmedrummers Doc bekannt geworden stehen VADER zumindest in Europa heute mit ganz wenigen Bands an der Speerspitze des Death Metals. Dass sie diese Position verdient haben, davon zeugen nicht nur unzählige Gigs, sondern auch die aktuelle Scheibe "Tibi Et Igni". Das Genre Death Metal gibt den Bands einen vergleichbar engen Rahmen, einen Longplayer so zu gestalten, dass er seine Spannung über die gesamte Laufzeit aufrechterhält, und es gibt eimerweise Bands, die präzise und brutal auf ihre Instrumente eindreschen. Doch "Tibi Et Igni" ist eins der ganz wenigen Alben, die nach Genre-Maßstäben, aber auch nach generell metal-musikalischen Maßstäben alles rausholen, was geht. Und somit als "perfekt" zu bezeichnen sind. In der Tat finde ich es hochspannend, dass mir eine Death Metal Scheibe zeigt, dass in diesem Genre noch nicht alles gesagt wurde. "Tibi Et Igni" ist perfekt aus einem Guss. Die VADER'schen Trademarks sind natürlich alle enthalten: herrlich bolzende Sperrfeuer-Drums, Peters kehliges Grölen, und ein sattes Maß an dominanter Aggression. Da man so etwas nur ermüdend über 40 Minuten durchziehen kann, sind VADER so clever und bauen genau dieses kleine Quäntchen Flexibilität ein, welches für Dynamik und Abwechselungsreichtum nötig ist, ohne die durchschlagende Wucht und den Geschwindigkeitsrausch im Gesamteindruck zu mindern. Neben langsameren oder kurzen ruhigeren Parts für die Spannung sind dies die fein eingestreuten Melodien, die der Härte die nötige Würze geben, um nicht stupide geholzt zu klingen. Die Blasts von 'Hexenkessel' werden von klasse Melodien durchdrungen, und auch die Soli wie in 'Worms Of Eden' sind für Deather ungewöhnlich ausgefeilt und traditionell. Lediglich 'The End' geht mit seinen Dark Metal-Einflüssen ein Stückchen weiter als der Rest des Materials. Mit der insgesamt etwas schwedisch klingenden, aber superfetten Produktion verpacken die Jungs das Material dann auch noch sehr ohrenfreundlich.

Fazit: Für mich ist das eine der besten VADER-Scheiben, die ich je gehört habe - wenn nicht sogar die bisher beste. Und ich habe sie alle gehört. Wenn die Band diese Stücke mit vergleichbarer Präzision auf die Bühnenbretter bekommt, wird das ein heißes Erlebnis. Und ich habe das Gefühl, dass die Jungs noch genug Feuer für die Zukunft haben und wir noch einiges erwarten können.

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Go To Hell
02. Where Angels Weep
03. Armada On Fire
04. Triumph Of Death
05. Hexenkessel
06. Abandon All Hope
07. Worms Of Eden
08. The Eye Of The Abyss
09. Light Reaper
10. The End
Band Website: www.vader.pl
Medium: CD
Spieldauer: 42:02 Minuten
VÖ: 30.05.2014

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Ich bin auch ziemlich geplättet von der neuen VADER; genau die richtige Mischung aus Härte und der Prise Melodik. Da ist die aktuelle ARCH ENEMY - weil es vom VÖ Zeitraum gerade zufällig passt - Kindergartenmusik dagegen; deren neue Sängerin klingt ziemlich platt.
9/10   (02.07.2014 von des)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten