U 8 - Touch Of Fire

Review von Stormrider vom 16.01.2014 (3375 mal gelesen)
U 8 - Touch Of Fire "Die Österreicher waren schon immer ein Geheimtipp des Heavy Metal. Anfang der 80er gegründet sind ihre drei Alben (wobei das dritte Album bis dato nie veröffentlicht wurde) heute ein Muss für jeden Fan des hochklassigen 80er Metals." Soweit zunächst die Info des Labels, na wer findet den Fehler?

Aber eines muss man dem Verfasser des Infos lassen, Humor hat er bewiesen. Heavy Metal? Nein, nicht mal mit ganz viel Phantasie hat das etwas mit 80er Metal zu tun. In großen Teilen nicht mal mit AOR oder Hard Rock. Ok, es gibt ab und an im Hintergrund ein paar verzerrte Riffs, aber das hat doch wirklich nichts mit Metal zu tun. Keine Ahnung, wer diese Einordnung vorgenommen hat, aber ein Bild mit langhaarigen Vokuhila-Pornobalkenträgern scheint als Ordnungskriterium ausreichend gewesen zu sein. Die Songs sind teilweise so dermaßen platt, dass es einem die Tränen in die Augen treibt. Glaubt ihr nicht? Hört mal in 'Fly Sarah Fly' rein, das kann man sich gut gesungen von Roland Kaiser vorstellen. Das ist kein Metal, kein Hard Rock, kein AOR, das ist purer Schlager. Noch lustiger wird es bei 'Top Lover'. Hier ein kurzer Textauszug: "… there are so many girls in this big big world, but I'm a Top Lover…" - Muahahaha. Das ist so unglaublich cheesy, das ich einfach laut lachen musste. Irgendwie fehlt mir bei U8 wirklich alles was den Status als Geheimtipp oder Klassiker auch nur im Ansatz rechtfertigen würde. Weder sind die Songs besonders grandios, noch die Gesangsleistung, die unglaublich gewollt klingt, aber recht wenig gelungen ist, oder die Instrumentierung, die über weite Strecken relativ eintönig daherkommt und auch nicht durch manche gute Momente (vorhanden z.B. in 'Proud And Strong' und 'Touch Of Fire') oder eingeschobene Elemente wie Chuck Berry-Riffs (z.B. im Intro von 'Skyline') kompensiert werden kann.

Nach neun Songs hat man dann das Album bzw. das Songsammelsurium ("Touch Of Fire" setzt sich wohl aus Songs verschiedener Alben zusammen, die vielleicht Klassiker sind, aber nie veröffentlicht wurden?) irgendwie durchgestanden. Daran knüpft dann ein 3-Track-Demo von 1985 an. Auch hier gibt es wieder jede Menge komödiantische Komponenten, anders kann ich mir einen Song wie 'Hoi' wirklich nicht erklären. "Hoi Hoi Hoi" ist wirklich nur bei AC/DC's 'T.N.T' cool und von der Klasse dieses Tracks ist 'Hoi' Lichtjahre entfernt. Aber als ob es noch nicht genug des Guten wäre, spendiert man dem geneigten Klassikerfan natürlich auch noch ein paar Livetracks aus dem Jahre 1981. Natürlich kann man bei über 30 Jahre alten Aufnahmen einer damals nahezu unbekannten Band keinen High-End-Sound erwarten, tue ich ganz bestimmt auch nicht. Aber wenn die Soundqualität so dermaßen nach Kassettenrecorder klingt, naja, dann gibt es nur die Möglichkeit es zu veröffentlichen, um den echten Fans, die damals schon dabei waren, etwas Nostalgie zu spendieren, oder aber darauf zu verzichten. Legt man den Status der Band zugrunde, wäre letzteres evtl. die bessere Alternative, denn mehr als einmal kann man sich das kaum guten Gewissens anhören (ich habe es trotzdem zwei Mal gemacht, nur um sicherzugehen, dass ich mich beim ersten Mal nicht getäuscht habe).

Zum Abschluss gibt es dann zwei neue Songs aus dem Jahr 2013 (endlich mal wieder ein Revival einer vergessenen 80er Combo. Ich hatte schon befürchtet, dass das Revival der Revivals zu Ende geht). Die zwei Songs sind zwar vergleichsweise gut hörbar, aber auch nichts, was man gehört haben muss.

Klingt jetzt alles ziemlich fürchterlich? Ist es auch. Also mir fehlt wirklich jedes Verständnis, wieso in der Bucht die Preise für die alten Veröffentlichungen von U8 vergleichsweise hoch sind, bzw. warum man bei Karthago Records einen Narren an dem Material gefressen hat und im monatlichen Abstand auch noch die anderen Alben veröffentlichen wird. Immerhin sind knapp 77 Minuten und 17 Songs Value For Money. Quality For Money wäre mir aber irgendwie lieber. Schimpft mich eine Banause, für mich persönlich ist das absolut verzichtbarer Hausfrauenpop.

Gesamtwertung: 1.0 Punkte
blood dry dry dry dry dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Children Of The Sea
02. Proud And Strong
03. Skyline
04. Fly Sarah Fly
05. She’s Already Ready Tonight
06. Top Lover
07. Touch Of Fire
08. So Many Lies
09. Don’t Run Away
10. Blind Eyes
11. Hoi
12. Black Haired Demon
13. The Power And The Majesty
14. Pegasus 1001
15. Under Wheels
16. Souls Combine
17. Glorious
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 76:50 Minuten
VÖ: 06.12.2013

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