EXTOL - Extol

Review von Opa Steve vom 03.07.2013 (4534 mal gelesen)
EXTOL - Extol Nach dem preisgekrönten Album "The Blueprint Dives" haben sich EXTOL lockere 8 Jahre Zeit gelassen, einen würdigen Nachfolger zu zimmern. Und dabei stand sicherlich niemals zur Debatte, ob man es dem Hörer leicht machen würde. Die Trademarks der Band, harte Angriffe mit verrückten Konstruktionen auf den Hörer loszulassen, sein Nervenkostüm aufzureiben, um dann die Wunden wieder mit zuckersüßen Melodien zu heilen, sind bis heute geblieben. Und sie treiben es noch ein Stückchen doller als im vergangenen Jahrzehnt. Der Kontrast zwischen Geballer und käsigem Schmalz mag vielleicht den einen oder anderen Leser verschreckt in Richtung Metalcore denken lassen, aber EXTOL sind Gott sei Dank ganz weit davon entfernt. Auch die schnellen Prügel-Passagen sind auf weit höherem Niveau, als es irgendeine Metalcore-Kapelle auf dieser Erde jemals zustande bringen würde. Die Progressivität schreit einen förmlich an, wenn die Band auf beinahe NECROPHAGIST-Gefrickel abgeht, wird aber konsequent auch bis in die ganz schmalzigen Passagen hochgehalten. So unverdaulich Stücke wie 'Faltering Moves' bei den ersten Durchläufen klingen, so fantastisch arrangiert klingen die melodischen Strophen der neuen Bandhymne 'Extol'. Die Bandbreite dazwischen wird konsequent ausgenutzt, und jedes Stück für sich betrachtet besteht wiederum aus vielen Passagen von zart bis hart. Natürlich drängt sich da die Frage auf, ob das alles noch aus einem Guss ist. Und hier muss ich im Vergleich zum Vorgänger (den ich damals mit der Höchstpunktzahl bedachte) tatsächlich ein paar Einschränkungen vornehmen. "Extol" ist kein leicht verdauliches Album, gerade weil sie es so auf die Spitze treiben. Selbst die melodischen Chöre sind ausgefeilt bis in die Haarspitzen und das Gefrickel stellenweise ordentlich over the top. Etwas weniger wäre mehr gewesen, vor allem die Harmonizer-Chöre à la QUEEN ('Unveiling The Obscure') hätten nicht sein müssen. Aber auch wenn ich 1,5 Punkte mal dafür abziehe, dass diese Scheibe die ersten 10 Durchläufe noch einige Nervfaktoren hat bleibt dennoch ein fantastisches Album übrig, welches nur eben erobert werden will.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Betrayal
02. Open The Gates
03. Wastelands
04. A Gift Beyond Human Reach
05. Faltering Moves
06. Behold The Sun
07. Dawn Of Redemption
08. Ministers
09. Extol
10. Unveiling The Obscure
Band Website: www.extolweb.com
Medium: CD
Spieldauer: 47:54 Minuten
VÖ: 21.06.2013

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