Leprous - Coal

Review von Akhanarit vom 03.06.2013 (4954 mal gelesen)
Leprous - Coal LEPROUS stammen aus Norwegen und ihr Name dürfte nur einigen von euch bekannt sein. Dabei wurden die Musiker von LEPROUS sogar als Backingband für Ihsahns (EMPEROR) Soloprojekt auserkoren. "Coal" ist nun schon das vierte Album der norwegischen Progressive Rocker/Metaller, wobei man das Wort Metal eher leise in diesem Kontext aussprechen sollte. Denn hart ist an diesem Album kaum etwas. Dafür spielt sich die Band in andere Sphären. Düster, heroisch, verträumt, anspruchsvoll, versiert; Es gibt so viele Namen, die man LEPROUS zuschustern könnte. Eben noch beschwingte Chöre ('Foe'), schon geht es in 'Chronic' in sehr doomige Gefilde mit ganz rar gespickten Ausbrüchen. Egal ob beim abwechslungsreichen Titelsong oder beim abschließenden 'Contaminate Me', welches zudem Ihsahn persönlich als Gastsänger auffahren kann. LEPROUS setzen mit "Coal" ein Ausrufezeichen in der Prog-Szene.

Woran ich das fest mache? Nun, ich meide Prog wie der Teufel das Weihwasser, wenn es nichts mit Death Metal (oder zumindest halbwegs eingängigem Power Metal) zu tun hat. Unter diesem Aspekt hat mich dieses Album interessiert. NWOBHM trifft auf Death Metal und opernhaftem Bombast. Und schon hatte ich den Salat und dachte nur: wollen die mich veralbern? Wo kann ich das zurück geben? Wo ist das Ding denn Death Metal und wo bleibt mein Getrümmer? Statt fetter Growls gibt es eher theatralische Cleanvocals und immer wieder sehr verhaltene Passagen und oft scheint es so, als würden die Norweger kombinieren, was eigentlich nicht zusammen gehört. Doch mit etwas Abstand betrachtet, ist es auch schon wieder genial. Aber dann kam doch wieder der Ehrgeiz in mir durch und ich tauchte tief in die Welt von LEPROUS ein. Je mehr Durchläufe ich hinter mir hatte, desto brillanter wirkten die Kompositionen auf mich. Und wenn das jemand sagen kann, dem sich bei derartigen Alben sonst die Zehennägel hoch rollen, dann muss es echt gut sein. Wenn ich bei 'The Valley' die Augen schließe, dann nimmt mich die Band mit in eine eigene Welt. Musik muss berühren. Und oft liegt die Wahrheit unter der Oberfläche verborgen. Grabt und ihr werdet belohnt. Wenn ich LEPROUS eine Chance geben konnte, dann könnt ihr das auch! Ich würde mir das zwar nie im Leben kaufen, aber respektieren kann ich die Kompositionen problemlos.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Foe
02. Chronic
03. Coal
04. The Cloak
05. The Valley
06. Salt
07. Echo
08. Contaminate Me
Band Website: www.leprous.net
Medium: CD
Spieldauer: 55:50 Minuten
VÖ: 20.05.2013

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten