Blynd - Punishment Unfolds

Review von Contra vom 02.12.2012 (4706 mal gelesen)
Blynd - Punishment Unfolds Zypern ist ein im Ozean schwimmender Klecks Land, etwa viermal so groß wie das Saarland, auf dem sich etwas weniger Einwohner als in Köln tummeln. Allerdings kommt auf etwa 2.500 Zyprioten eine Metalband, Deutschland braucht dafür schon 9.000 Menschen. Dummerweise ist die "bekannteste" dieser Bands ARRAYAN PATH, die, obwohl sie gar nicht mal schlecht sind, hierzulande etwa den Status der Vorband auf dem letzten Kneipenkonzert einnehmen. Seit 2003 musiziert auf dem Eiland allerdings ein Grüppchen unter dem schönen Namen BLYND, das durchaus das Zeug hätte, ein Exportschlager zu werden.

Nach zwei Demos veröffentlichten BYND 2010 ihr Debüt "The Enemy", ohne damit auch nur ansatzweise Wellen zu schlagen. Mit dem Nachfolger "Punishment Unfolds" könnte sich das ändern. Das Quartett zelebriert auf seiner neuen Scheibe nämlich Thrash Metal, wie ich ihn seit langem nicht mehr gehört habe. Hart und kratzig wie eine Edelstahlkäsereibe donnert einem der Opener 'Arrival Of The Gods' nach einem kurzen Streicherintro entgegen, das den geneigten Hörer völlig an der Nase herumführt. "Oh, Celli!", ging es mir durch den Kopf. "In der Beschreibung stand doch was von Thrash, und nicht von Melodic Death...ACHDUHEILIGESCHEIßE!". Das Intro sollte tatsächlich der einzige Ansatz von Ruhe bleiben. Völlig schnörkellos bolzen sich BLYND durch 45 Minuten Laufzeit, ohne auch nur einmal die Luft anzuhalten. Dabei fahren sie eine gut gelungene Mischung aus Thrash und Death auf, die kompromisslos ballert, ungemein groovt und vor allem in den Refrains einen fiesen Ohrwurmcharakter entwickelt. Gerade das bereits erwähnte 'Arrival Of The Gods' ist dafür ein wunderbar gelungenes Beispiel, da es von einem Mörderriff übergangslos in den der UNLEASHED-Tradition des repetitiven Songtitelbrüllens folgenden Refrain übergeht, um dann in einem fulminanten Solo zu gipfeln.

Kurz zusammengefasst: Auf "Punishment Unfolds" machen BLYND ungemein viel richtig, ohne das Rad neu zu erfinden. Vielmehr schmeißen sie es an die Wand und brüllen dann die Trümmer an. Allerdings findet sich auch ein wenig Füllmaterial zwischen den ansonsten starken Songs. Auf der Liste meiner persönlichen Lieblingsbands, die von Klecksen im Ozean stammen, haben die Jungs TÝR auf jeden Fall schon mal den ersten Rang abgelaufen.


Anspielen: 'Arrival Of The Gods', 'The Chosen Few', "Sins To The Cross'.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Divine Gathering
02. Arrival Of The Gods
03. As Punishment Unfolds
04. Never For The Fallen
05. The Chosen Few
06. Convicted In The Devil's Land
07. Sins To The Cross
08. The Final Resistance
09. Divine Conspiracy
10. Infinity Race
Band Website: www.facebook.com/blyndmetal
Medium: CD
Spieldauer: 43:51 Minuten
VÖ: 20.11.2012

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten