Khoma - All Erodes

Review von RJ vom 03.11.2012 (3924 mal gelesen)
Khoma - All Erodes Wer CULT OF LUNA kennt, wird wahrscheinlich auch KHOMA kennen, sind doch Johannes Persson und Fredrik Kihlberg in beiden Bands aktiv. Während die Fans von COL seit vier Jahren ohne neue Veröffentlichung auskommen müssen (nur Geduld, "Vertikal" ist für Anfang 2013 bereits avisiert), dürfen sich die Fans von KHOMA freuen, denn nach der letzten Veröffentlichung in 2010 steht nun "All Erodes" in den Startlöchern. Der Grund, warum man mit neuem Material so schnell zur Hand ist, liegt darin, dass man seit Anbeginn nicht verwendetes Material hatte und diese Ideen, Fragmente oder gar schon fast fertigen Songs irgendwie verwenden wollte, was man für "All Erodes" umgesetzt hat. Entgegen meiner - wenn auch nur geringen - Befürchtungen merkt man den Songs die teilweise lange Lagerhaltung nicht an. Vielmehr hat man an den Songs weitergearbeitet und sie ausgefeilt, so dass "All Erodes" ein vollwertiges Album geworden ist, bei dem lediglich 'All Like Serpents' eine Ausnahmestellung inne hat, weil es sich um ein Remix handelt.

Rein von der Zielgruppe her werden auch Fans von MUSE und RADIOHEAD angesprochen, wobei ich KHOMA musikalisch nicht in den gleich Sack packen würde. Da glaube ich schon eher, dass Fans der Stammformation COL auf KHOMA abfahren, was ich an zwei Merkmalen festmache. Zum einen, weil KHOMA auch diesen Breitwandsound fahren, wenngleich das Soundgeflecht nicht diese Dichte aufweist, sondern eher von der Dominanz einzelner Facetten lebt, die zudem recht simpel arrangiert sind. Die Songs wabern und wummern sich also eingängig in Richtung Gehörgänge und finden dort, im Gegensatz zu COL, ganz anders Gehör, was an der Stimme von Jan Jämte liegt, womit wir auch beim zweiten Merkmal wären. Wer sich am Gesang von COL reibt, wird bei KHOMA hoffentlich nicht viel zu meckern haben. Seine Stimme hat diesen weinerlichen Unterton, den man von RADIOHEAD gewohnt ist, aber damit wollte ich auch nur einen kleinen Bogen schlagen. Vielmehr wird man, wenn ich auf das obige Zitat zurückkommen darf, Songs wie 'Creep' oder 'Undisclosed Desires', immerhin beides Songs, die im Radio hoch und runter gespielt wurden, nicht finden. Was aber nicht heißen soll, dass KHOMA nicht weniger eingängig oder radiotauglich wäre. Mit 'Give It Meaning' wäre sicherlich mindestens ein Radiosong an Bord, 'Armo' ist vielleicht sogar noch besser geeignet, aber die Schweden haben ihren Fokus anders ausgerichtet. Vielmehr wollen sie die Intensität der Songs in den Vordergrund stellen und zeitlose Musik machen. Der Hörer soll sich mit der Musik auseinandersetzen, sie entfalten lassen und nach und nach entdecken. Genau so funktioniert nämlich "All Erodes".

KHOMA sind, wie COL nicht sein können, und das ist auch gut so. Ob der Band der gewünschte Erfolg jetzt zuteil wird, ist schwer zu sagen, denn immerhin hat es auch mit Roadrunner im Rücken nicht geklappt. Aber ich bin zuversichtlich und gehe davon aus, dass KHOMA mit "All Erodes" die Aufmerksamkeit erhalten werden, die dieses Album verdient.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. In Ruins
2. Just Another Host
3. Dead Seas
4. Give It Meaning
5. Death Throes
6. Winter Came Upon Us
7. Armo
8. Eyes To The Sun
9. All Like Serpents (Remix)
Band Website: www.khoma.se
Medium: CD
Spieldauer: 45:52 Minuten
VÖ: 02.11.2012

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