Naumachia - Black Sun Rising

Review von Akhanarit vom 02.07.2012 (3648 mal gelesen)
Naumachia - Black Sun Rising Polen braucht sich schon lange nicht mehr verstecken, wenn es um qualitativ hochwertigen Death Metal geht. VADER, BEHEMOTH, DECAPITATED... die Liste ist lang. NAUMACHIA reihen sich prima in diese Rige ein und erinnern vom Sound her tatsächlich ein wenig an BEHEMOTH ob ihres leicht schwarzmetallischen Anstriches. Dieses Mal erwecken diese Assoziationen allerdings die dezenten Keaboards, die sich weitestgehend im Hintergrund halten und dabei einen verstörenden Soundteppich erzeugen, der auch hin und wieder mal ein wenig an Science Fiction erinnert ('Egomaniac Frenzy'). Sieht man mal von den Keys ab, haben wir hier eine typisch moderne Death Metal-Band mit Hang zur Raserei, die mit ihrem mittlerweile dritten Album "Black Sun Rising" durch eine feine Schule der Tonkunst gewandert zu sein scheint. Blastbeats, vertrackte Gitarrenläufe, vereinzelt wahrhaft herrlich melodische Soli, die aber genauso schnell wieder in den Boden getrümmert werden, wie sie aufgetaucht sind. Über all dem thront das finstere Gebell von Frontmann Soyak, der auch einen der beiden Gitarrenposten inne hat. Growltechnisch ist man fast ausschließlich in den unteren Kellerregionen unterwegs, und diese bilden einen wahrhaft konsequenten Nenner in dieser Gleichung.

Ein herber Kritikpunkt ist lediglich wegen dem extremen Akzent einzuwerfen, der selbst das Mitlesen der Texte erschwert. Die falsche Aussprache diverser englischer Worte ist sogar durch das extreme Gegrunze noch herauszuhören! Das Akzentproblem ist ja schon von VADER bestens bekannt und wen das nicht stört, der wird seine wahre Freude an diesem Werk haben. Lyrisch liefert man den perfekten Soundtrack, um ungebetene Gäste in seinem schalldichten und bis zur Decke gekachelten Keller zu foltern. Das mag nicht mehr sonderlich originell sein, aber es gehört doch hin und wieder zur textlichen Ausrichtung der Szene dazu.

Besonders hervorzuheben erscheint mir der Track 'Sedated Daimona'. Hier läuft Freunden von (Achtung, neue Wortkreation!) dyssymphonischen Knüppelorgien ein angenehmer Schauer über den Rücken. Selbst in die Kühle von Industrial-Klängen wagt man einen kleinen Exkurs ('Mortification Study'), der aber wohl am Ende des Albums besser platziert gewesen wäre und den Hörer erst recht verstört zurücklassen würde. Alles in allem ein wirklich überzeugendes Album, das in jede Sammlung von Leuten gehört, die bei dem Charme polnischen Death Metals strahlende Augen bekommen. Nur eine Sache ist mir nicht ganz klar: Laut Infoblatt befinden sich NAUMACHIA derzeit im Studio, um ein neues Album einzuspielen, während die Band aufgrund mangelnder Wahrnehmung der 2009er Erstveröffentlichung "Black Sun Rising"s mit diesem weiterhin Promotion betreibt. In den Weiten des Internets war aber auch zu lesen, dass eben dieses Werk als Reissue erneut erscheinen soll. In diesem Falle würde eine Bemusterung durch die Presse tatsächlich Sinn machen, doch davon wird im Begleitschreiben nichts erwähnt. Sei es, wie es wolle... Dieses Album macht mit kleinen Abstrichen wirklich Laune, wird ab jetzt öfter bei mir laufen und ich fang schon mal an, nach blutabweisenden Schürzen zu googlen. Die Rechnung ist aufgegangen. Läuft!

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Inward Spiral
02. Egomaniac Frenzy
03. Mortification Study
04. Voyeristic Life Abuser
05. Fornicatrix
06. Iconography Of Pain
07. Sedated Daimona
08. Abreaction
09. Act Of Renunciation
Band Website: www.naumachia.pl
Medium: CD
Spieldauer: 42:11 Minuten
VÖ: 31.03.2012

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