Meris - Abandon All

Review von Stormrider vom 23.06.2011 (4567 mal gelesen)
Meris - Abandon All Bereits 2009 wurde die Eigenproduktion "Abandon All" der Kalifornier MERIS veröffentlicht. Auf meinem Schreibtisch landete sie allerdings erst in diesen Tagen.

Der Blick auf das in blau gehaltene Cover des schlichten Digipacks, auf dem eine holde Maid ins Bild schwebt, lies mich zuerst etwas Gothicmäßiges erwarten. Damit hat der Sound aber wirklich gar nichts zu tun. Vielmehr fällt es nicht leicht die Scheibe in eine bestimmte Schublade zu packen, was ja grundsätzlich für die Band spricht. Allerdings liegt das nicht an der Eigenständigkeit des Songmaterials, sondern vielmehr daran, dass man sich in allen rockrelevanten Genres bedient, ohne einen richtigen roten Faden zu spinnen. Von Thrash-Riffs ('Blood Of The Bison') über typische Alternative-Akkorde (z.B. im Intro des langatmigen Instrumentals 'Agony And Ecstasy' oder auch 'Dungeons') hin zu typischem 90er Metal ('As You Wish') und klassischem Hard Rock ('Beloved Oblivion') wird alles feilgeboten. Die Band hat dabei offensichtlich Sinn für Humor und lässt uns in 'Another Stupid Song' mehrfach wissen: "We are your Rockstars". Bis zur Aufnahme in die Hall Of Fame wird es jedoch noch ein langer Weg. Die Songs sind für sich genommen alle ok, ohne dabei wirklich zu begeistern, und auch spieltechisch ist die Stadionreife (zumindest in 2009) noch nicht erreicht.

Frontmann & Gitarrist Sean Hugunin orientiert sich mit seiner Phrasierung gerne an einem gewissen James Hetfield, allerdings ohne dessen Charisma oder Eindringlichkeit zu erreichen. Überhaupt schimmern die Four Horseman (in ihrer "Load"-Phase) häufiger durch.

Unter dem Strich bleibt nach zehn Songs und 46 Minuten Spielzeit aber zu wenig übrig, was auf zukünftige Rockstars hindeutet und den Finger erneut in Richtung Play-Taste zucken lässt.

Dem Sound merkt man an, dass kein allzu großes Budget zur Verfügung stand, für eine Eigenproduktion/Demo geht er zwar in Ordnung, dennoch könnte er etwas differenzierter und weniger dumpf sein. Gerade bei den Gitarren, die sich ja heute auch im Home-Studio recht fett produzieren lassen, hat man häufig das Gefühl, dass sie direkt im Proberaum abgenommen worden sind, was bei den Alternative-Licks ganz gut kommt, sonst aber zu Lasten der Songs geht.

Wer ein Ohr riskieren möchte kann dies auf der Bandhomepage www.merisband.com tun.

Gesamtwertung: 4.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
Band Website: www.merisband.com
Medium: CD
Spieldauer:
VÖ: 00.00.0000

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