Breed - Another War

Review von Baterista vom 23.12.2010 (4558 mal gelesen)
Breed - Another War Das erste was mir zu diesem Album einfiel war: es atmet sehr den Geist der Neunziger. Das zweite war: pfundschwere Mucke. BREED waren mir bis zu diesem Album namens "Another War" nicht bekannt. Das 2007 veröffentlichte Erstlingswerk "Breed" ist leider an mir vorüber gezogen. Daher kann ich nur schwer Vergleiche bemühen.

Was mir an der Band gefällt ist, dass sie sich den Arsch abgetourt haben und ihren Job in jeder Facette erlernt haben. Nix Retorte. Das Infoblatt zur CD beschreibt es u.a. so: "Wir haben alles SPINAL TAP mässig gemacht. Wir sind in einer alten Karre durch die Gegend getourt, haben uns in Bier bezahlen lassen, unsere Bühnendeko wurde geklaut, wir sind 1000 Kilometer gefahren, um 20 Minuten zu spielen, haben unsere Amps mitten im Gig zerschossen..." usw. Ähnliche Erfahrungen habe ich selbst auch schon gemacht, daher mußte ich grinsen als ich das gelesen habe, und das wird sicher dem ein oder anderen auch so gehen. Die Freunde der Underground-Authenzität wird es freuen. Neben diesen gern gelesenen Sidestories hat die Band aber auch spielerisch einiges zu bieten.

Fette, groovende Riffs, filigrane Soli und die mächtigen Growls von Maurice Adams. Bei letzterem muß ich unwillkürlich an EXODUS denken. Sicherlich lassen sich da noch jede Menge anderer Einflüsse ausmachen, aber trotzdem ist das für mich der erste und prägendste Eindruck. Ansonsten geht die Musik der Norweger ordentlich nach vorn und groovt wie Sau. Irgendwas zwischen Autobahnmucke und Bierkneipe mit Stil. Ohne das ich die Musik damit abwerten will. Es macht Spaß und hat einen hohen Abgehfaktor. Live stelle ich mir die Herrschaften ziemlich fett vor. Und sie sehen zusätzlich gut aus, schadet ja generell nicht. Ab und zu braucht Frau auch mal was fürs Auge und nicht nur was fürs Ohr. ;-)

Allerdings gibt es bei so viel Licht auch einigen Schatten. Ich kann gar nicht so genau sagen warum. Eventuell weil es nichts wirklich Neues zu hören gibt. Zugegeben, das ist heutzutage sowieso schier unmöglich. Aber um mich final vom Hocker zu reissen, muß trotzdem noch etwas mehr passieren. Es ist mir doch etwas zu vorhersehbar und das ein oder andere Solo hätte auch gern etwas kürzer ausfallen können. Allerdings gibt es viele sehr gute Ansätze. Vielleicht sollten sich die Jungs mehr auf Kaliber wie ihren Song 'The Tide' konzentrieren. Trotz der ein oder anderen Länge, finde ich die Atmosphäre dieses Songs absolut großartig. An einigen Stellen lässt sich gar eine Gänsehaut erahnen. Toll gemacht.

Fazit: Für 90er Nostalgiker - und solche die es werden wollen - ist das hier ganz sicher das richtige Album. Für alle anderen lohnt es sich auf jeden Fall mal ein Ohr zu riskieren. Denn auch wenn es kein Metal-Meilenstein ist, so ist es doch ein wirklich gutes Album. Stilistisch ist es irgendwo zwischen Heavy Rock und Neo Thrash einzuordnen. Es gibt 7,5 Punkte von mir. Anspieltipps: 'Hellride' / 'The Tide' / 'Another War'

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01 Bloodstone
02 Hellride
03 Fire
04 I Am Not Lost
05 The Tide
06 Prisoner Of The Carnage
07 Equilibrium
08 Inhale Your Life
09 Another War
10 End In Slaughter
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 47:33 Minuten
VÖ: 19.11.2010

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten