In Morpheus' Arms - Distrust The Mantra

Review von Opa Steve vom 18.01.2010 (4991 mal gelesen)
In Morpheus' Arms - Distrust The Mantra IN MORPHEUS' ARMS sind eine junge Prog-Band aus Duisburg, die mit ihrem Album "Distrust The Mantra" einen erfreulichen Mix aus professioneller Darbietung und trendfreier/unabhängiger Stilistik auffahren. Sowohl der musikalische Eindruck als auch das Umfeld bezeugen, dass man es hier nicht auf die leichte Schulter nimmt und einfach ein paar nur "ganz nette" Songs pressen lässt, während die restliche Hoffnung auf pseudocoole Image-Spielchen gesetzt wird. Nein, IN MORPHEUS' ARMS verkaufen sich auch nicht unter Wert für den Preis, dass ein catchy Opener A&R-Leute und Hörer schon nach 3 Sekunden blenden muss. Die Songs erreichen locker ihre 8-10 Minuten, und man wagt es tatsächlich, mit dem in meinen Augen sperrigsten Titel einzusteigen. Und wenn ich mir die Frechheit erlauben darf: mit dem schlechtesten Titel. Denn 'Reality' ist ein in seiner Art recht oft gehörtes Prog-Metal-Stück mit viel Gedudel und Gedächtnistrainings-Licks. Dafür aber ohne Seele. Doch keine Sorge, es bleibt der einzige "Ausfall" (böse Wortwahl, nehmt's nicht wörtlich). Das weitere Material schwimmt sich von technischen Zwängen frei und fährt eine tolle Wand aus stimmungsvoller Atmosphäre auf, die zwar stets von hohem instrumentalen Niveau untermalt wird, aber eben songdienlich. Beim gänsehautmäßigen 'Contacting The Angelic' kann auch Sängerin Mira, die ansonsten gut, aber noch etwas zurückhaltend agiert, endlich zur Hochform auflaufen. Ein Monster von einem Song, der locker das Niveau mancher GATHERING-Stücke erreicht. In die gleiche Kerbe, wenn auch nicht ganz so gigantisch, haut 'Return Of Reality', den ich direkt als zweiten Anspieltipp nennen möchte. Die angenehm bodenständige Seventies-Soundauswahl, gemischt mit dem dezent goth-gewürzten Songwriting, ruft bei mir gleichzeitig Assoziationen zu THE PROVENANCE hervor. Eingerahmt von diesen Titeln befindet sich ein dreiteiliges Instrumentalstück 'Pandemonium' mit einer Gesamtlänge von fast einer Viertelstunde. Hier dürfen die Jungs und das Bass-Mädel mal so richtig die Sau rauslassen. Kratzen hier und da zwar leicht an meiner ureigenen und subjektiven Unerträglichkeitsgrenze von typischen Instrumenten-Clinics, aber sie überschreiten sie nie, sondern fangen den Song dahinter immer rasch wieder ein, bevor's zu viel wird.

Für mich ganz klar ein Hoffnungsträger unter den Newcomern, der mit einer erstaunlichen Reife an die Öffentlichkeit tritt. Abzug gibt es für noch ein paar kleine Kanten im Songwriting sowie für die etwas zu trockene Produktion. Jajaja, ihr könnt alle toll spielen und jedes Instrument soll sich differenziert durchsetzen, aber gelegentlich muss man das Ego hinter den Song stellen können. Ansonsten: starkes Stück - weitermachen!

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01 Intro
02 Reality
03 Revelation
04 Contacting The Angelic
05 Pandemonium I
06 Pandemonium II
07 Pandemonium III
08 Return Of Reality
Band Website: www.in-morpheus-arms.de
Medium: CD
Spieldauer: 50:39 Minuten
VÖ: 00.00.0000

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