Tardive Dyskinesia - The Sea Of See Through Skins

Review von Kex vom 16.12.2009 (4510 mal gelesen)
Tardive Dyskinesia - The Sea Of See Through Skins TARDIVE DYSKINESIA nennt sich eine Gruppe aus Griechenland, die sich den für viele nur sehr schwer zugänglichen Gefilden des Math Death Core verschrieben hat. Groß werden sie einem Atemzug mit TEXTURES wie auch GOJIRA beworben, doch Vorsicht sei hier geboten. Mit "The Sea Of See Through Skins" meldet sich das Quintett nach drei Jahren Abwesenheit zurück und verspricht genauso psychotisch-verworren zu werden, wie die Störung, die der Bandname von vornherein beschreibt.

Wie eingangs schon an geklungen, ist "The Sea Of See Through Skins" keinesfalls ein Werk für jedermann. Die sonst ausreichenden 3-5 Mal Anhören eines Albums haben diesmal bei weitem nicht ausgereicht um in die Strukturen einzusteigen. Glaubt man gerade eine eher simpel gestrickte, rohe Akkordfolge herauszuhören, stellt man binnen kurzer Zeit fest, dass noch eine zweite Linie die Konzentration fest in Beschlag nimmt. Nachdem man sich in die wirren Kombinationen aus Gitarre, Verzerrungen und gegenläufigen Schlagzeugstrukturen eingefunden hat, muss man ein gewisses, technisches Geschick neidlos anerkennen. Angenehmerweise finden sich auch Abschnitte, während derer das Chaos sich kurzfristig auflöst, die dem Gehirn dann eine Pause ermöglichen. Das Gekeife siedelt passend dazu eher im höheren Scream/Growls-Sektor an (die Unterscheidung ist hier nicht immer einfach), bleibt aber dennoch kraftvoll. Die Schwächen im Werk liegen sicherlich in einer Art Eintönigkeit. Hat man die Lautstärke auf normalem Level, gehen gerade Basslinie und Becken vor die Hunde, was insgesamt den Anschein erweckt, es liefe durchgängig der gleiche Krach. Genau das, wie auch ein konstantes Ausklammern von Melodie, ist der Grund, warum Fans von GOJIRA oder TEXTURES, die schlicht besseres im Niveau gewohnt sind, erst einmal reinhören sollten.

Fazit: Fans von WAR FROM A HARLOTS MOUTH dürfen beherzt zugreifen, auch wenn sich Cross-Over-Jazz-Elemente hier nur bedingt und mehr zufällig als geplant finden lassen. Insgesamt fehlt "The Sea Of See Through Skins" allerdings die Genialität ihrer Berliner Kollegen. Zu viele Höhen vermindern die Wirkung der vertrackten Strukturen, weswegen auch die herrlich aggressive Wirkung des Gesangs in Mitleidenschaft gezogen wird.

Anspieltipps: 'Complicity', 'Ask E Sea'


Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. Triggering The Fear Reactor
2. Complicity
3. Downfall
4. Dog
5. The Sea Of See Through Skins
6. Brains Trust
7. Ask E Sea
8. Reverse Arms
9. Tinge Of Irony
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 47:29 Minuten
VÖ: 12.10.2009

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