Ken Hensley - Blood On The Highway

Review von JoS vom 23.06.2007 (4484 mal gelesen)
Ken Hensley - Blood On The Highway Rockmusik ist für die meisten ihrer Anhänger mehr als nur eine Klangkulisse, für den größten Teil der Fangemeinde gestaltet sie sich als Einstellung und Lebensstil. Ebenso ergeht es sicherlich Ken Hensley, welcher auf diesem Album mit Hilfe einiger hervorragender Gastsänger sein Leben in bunten Klangbilder Revue passieren lässt und aufzeigt, wie auch jede Niederlage einfach zum Leben dazugehört. Eine musikalische Vita über einen Traum, den viele träumen.

'(This is) just the begining’ heißt der erste Song des Albums, ein straighter Classicrocksong, welcher die Reise über 30 Jahre Rock’n’roll gefühlvoll einleitet. Mit dem Country-lastigen, mit einer Slideguitar beginnenden 'We’re on our way’ ist man dann auf den Spuren der Arbeit, welche der junge Ken Hensley leisten musste um seinen Traum zu erfüllen. Motiviert, engagiert und voll mit freudiger Erwartung. Zusätzliches Bonbon des Songs: Die abgewandelte Version des 'Free me’ (URIAH HEEP) Refrains. Erste Rückschläge verarbeitet der Songwriter auf 'Blood on the highway’. Eine wunderbare Ballade, welche vor allem durch die grandiose Stimme Jorn Lande’s vor Emotionen nur so überkocht. Wäre das Leben des Ken Hensley jedoch so abgelaufen, gäbe es dieses Album nicht. 'You’ve got it’ beschreibt den Aufstieg, die ersten Erfolge, den vermeintlichen Durchbruch. Pure Euphorie.

Auf die ersten vier, von Jorn Lande gesungenen, Songs folgt ein kleiner Einspieler namens 'Doom (Scene 1)’ bevor John Lawton einen weiteren Rückschlag besingen darf.

Im typischen 70er Jahre Stil erklingt im Hintergrund eine Harmmond Orgel, ein Tempowechsel, ein Ohrwurm. Leicht vertrackt gestaltet sich 'It won’t last’ und bietet dennoch alle Qualitäten eines Ohrwurms. Die Selbstzweifel eines jungen Musikers werden hier wunderbar intoniert. Das von Eve Gallagher gesungene 'Think twice’ stellt den einzigen extremen Schwachpunkt des Albums dar. Allgemein sehr poppig und synthetisch wirkend erinnert es außerdem extrem stark an 'Love and pain’ von CHER.

Nach dem zweiten Einspieler 'Doom (Scene 2)’ wagt sich Ken Hensley in dem erneut sehr kitschigen ‚There comes a time’ ans Mikrofon.

Auf 'Okay (this house is down)’ wird dann aber wieder gerockt. Jorn Lande packt die Rockröhre aus und bringt den tanzbaren Rocker perfekt auf den Punkt. Kein Wunder, dass sich so viele Songwriter um den Ausnahmesänger bemühen. Ein Ausnahmesänger einer anderen Generation singt das folgende 'What you gonna do’ ein. Glen Hughes’ Vocs liegen dabei auf einem erneut ruhigem Song, welcher aber glücklicherweise auf Kitsch verzichtet und einfach nur seicht aus den Boxen fließt. Besonders gelungen sind die Slideguitar im Break und die Gesangsunterstützende Leadgitarre im Chorus.

Einspieler Nummer drei heißt 'Postscript’ und beinhaltet einfach die ersten Zeilen von ‚We’re on our way’.

Die Retrospektive Ballade 'I did it all’ behandelt den Rückblick auf eine lang dauernde Karriere, gesungen von Ken Hensley himself.

'The last dance’ gesungen von Glen Hughes bietet einen Abschlussbombast ohne Kitsch und ist somit der Höhepunkt der zweiten Hälfte des Albums. Vor allem die Gitarrenarbeit kann sich hören lassen.

Hätte "Blood on the highway“ das Niveau der ersten vier Songs gehalten, so hätte es sich hier sicherlich um einen Anwärter auf das beste Album 2007 gehandelt. Leider jedoch versinkt das Songmaterial stellenweise in der Mittelmäßigkeit und das kann auch ein grandioser Abschluss nicht gut machen. Dennoch handelt es sich hier um eine wirklich gute Retrospektive, auch wenn andere Konzeptalben eines ähnlichen Themas, wie zum Beispiel "The crimson idol“ (W.A.S.P.) oder "Tommy“ (THE WHO) deutlich stärker sind.


Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. (This is) just the beginning
2. We're on our way
3. Blood on the highway
4. You've got it
5. Doom (Scene 1)
6. It won't last
7. Think twice
8. Doom (Scene 2)
9. There comes a time
10. Okay (this house is down)
11. What you gonna do
12. Postscript
13. I did it all
14. The last dance
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 53:00 Minuten
VÖ: 25.05.2007

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