Rainstorm Project - Purple Eyes

Review von JoS vom 14.04.2007 (5459 mal gelesen)
Rainstorm Project - Purple Eyes Projekt ist eine absolut passende Beschreibung für das, was RAINSTROM PROJEKT Masterlind Thomas Pihale mit "Purple Eyes" vorlegt. Zwar umfasst das Werk einige gute Stücke, beinhaltet aber leider auch Längen und wirkt vor allem nicht als Ganzes.

Extrem kraftvoll und rockig beginnt der Longplayer mit 'Pat in the cop’, eine Hardrock Nummer, welche die Wurzeln bei Bands wie DEEP PURPLE erkennen lässt, aber schon den Härtegrad der ASTRAL DOORS erreicht. Ähnlich rockig, aber deutlich punkiger, geht es mit 'Standing here’ weiter. Ein Partysong.

Der Titeltrack 'Purple Eyes’ stellt den ersten Stilbruch dar. Der extrem stimmungsvolle und melancholische Song, welcher von Thomas’ Schwester Sabrina gesungen wird, glänzt durch seine Eingänglichkeit und die Leichtigkeit des Einfindens. Vor allem unter dem Aspekt, dass die Sängerin bei der Produktion des Albums das erste Mal professionell sang lässt ihre Gesangsleistung als einmalig erscheinen. Ähnlich ergeht es dem Zuhörer bei 'Since you’ve been gone’. Ab 'The light’, wieder mit männlichem Gesang, beginnt das Material jedoch ein wenig in die Länge zu gehen, auch wenn hier die, sehr stark im Hintergrund liegende, Gitarre mit ein wenig mehr Distortion gespielt wird. Auch 'Lovesong’ ist, wie der Titel bereits vermuten lässt, eine Ballade. Ähnlich eingängig und atmosphärisch, aber leider irgendwie nur eine Kopie der vorangegangen drei Songs.

'Scoundrel days’ mag dem einen oder anderen bekannt vorkommen, und das darf es auch, denn der Song ist im Original von A-HA. Durch den Gesang und das Arrangement erinnert es ungemein an den neusten MEAT LOAF Output und ist durch seine dramatischere Grundstimmung deutlich interessanter als seine Vorgänger. Dieser Trend setzt sich auch bei ‚Living in Hell’ fort, einem düsteren Song mit stampfendem Chorus, welcher zum Mitgrölen und Bangen animiert, jedoch mit einem stärkeren Sänger deutlich besser kommen würde.

Die ersten Töne die dann erklingen lassen einen unweigerlich auf die CD Hülle blicken und werfen die Frage auf: „Kenn ich das nicht irgendwoher?“ Nun, nein, es handelt sich um keinen Coversong, dieser Song klingt einfach nur sehr ähnlich wie die Songs drei bis sechs. Allerdings gibt es hier einen deutlich stärkeren Refrain und eine gute Leadgitarre zu hören. Auch bei 'Tell me why’ gibt es einen Wiedererkennungseffekt, diesmal aber zu Recht. Das Stück heißt im Original 'Memmingen’ und ist ein Stück aus der Feder von Ritchie Blackmore. Wie sinnvoll es ist Instrumentals zu vertextlichen sei einmal dahingestellt, allerdings ist diese Version nicht so schlecht gelungen wie man befürchten musste. 'You mean everything to me’ klingt genau so wie sein Titel. Nach einem kitschigen und überladenen Intro schleicht eine Mischung aus Country und Popsong vor sich hin. Nicht sonderlich spannend. Eine atmosphärisch – klassische Gitarrenlinie empfängt den Hörer zum Ausgleich von ‚Memmingen’ dem Instrumentalsong 'Alriks daughter’. Hier beweist Thomas Pihale jedoch leider, dass er näher am Durchschnitt als an der Spitze liegt. Ein guter Gitarrist ist er ohne Frage, doch er versprüht keine Magie.

Zu guter Letzt gibt es noch einmal 'Standing here’ in einer Edelversion. Was an dieser Version so edel ist, weiß ich leider nicht, aber es geht zumindest noch mal rund.

"Purple Eyes“ zu bewerten gestaltet sich auch nach vielfachen Hören schwierig. Die Scheibe geht weder beim ersten Mal ins Ohr, noch gibt es einen Wohlfühl-Effekt, wenn man das Album oft hört, langweilig wird es dennoch nicht.
Die Erwatungen, die man jedoch hegt, wenn man Namen wie DEEP PURPLE, oder Ritchie Blackmore liest werden leider nicht erfüllt. Thomas Pihale ist zwar ein technisch einwandfreier Gitarrist, besitzt aber leider kein Gefühl für sein Instrument. Auch erscheint die Produktion viel zu lasch, was bei einem ehemaligen BACKSTREET BOYS Songwriter und Produzenten auch nicht wirklich verwunderlich ist.
Ich persönlich würde diese Scheibe gerne noch mal dreckiger produziert und mit überarbeiteten Songs hören, denn Potential ist eine Menge da.


Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
1. Pat the cop
2. Standing here
3. Purple Eyes
4. Since you've been gone
5. The light
6. Lovesong
7. Scoundrel days
8. Living in hell
9. Blackstar
10. tell me why
11. You mean everything to me
12. Alerik's daughter
Bonus Track
13. Standig here (Edel Version)
Band Website: www.rainstormproject.de
Medium: CD
Spieldauer: 56,48 Minuten
VÖ: 30.03.2007

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten