Interview mit Johnny von Nocturnal Rites

Ein Interview von Odin vom 02.08.2002 (8394 mal gelesen)
Ein Interview-Termin auf dem Wacken Open Air - das kann ja nicht gutgehen. So schafften wir es denn auch nicht, uns mit Nils zu treffen, der für die Interviews zuständig war. Dafür sahen wir Sänger Johnny Lindkvist im Bierzelt sitzen und schnappten ihn uns kurzerhand für ein kurzes Gespräch.

Nat:   Hi Johnny, wie geht's dir?

Johnny:   Ah, nun, ich bin betrunken. (lacht) Ich hatte das [Interview] nicht erwartet, aber ich bin trotzdem hier.

Nat:   Kein Problem... (lacht) Hast du euren Auftritt heute genossen?

Johnny:   Oh ja, sehr! Ich hab ihn sehr genossen und ich denke das Publikum auch. Man hat uns gesagt, wir hätten die größte Zuschauerzahl für diese Tageszeit gehabt. Ich habe es sehr genossen, wir hatten eine Menge Spaß!

Nat:   Das konnte man sehen. Du hast dir einmal plötzlich den Hals gehalten, nachdem du vom Schlagzeugpodest gesprungen warst - was war passiert?

Johnny:   Ja, ich hatte auf einmal einen... hm, wie heißt es... [sucht nach dem englischen Wort]

Nat:   War es im Muskel oder in der Wirbelsäule?

Johnny:   Nein, nein, schon im Muskel. Ich hatte auf einmal so ein "Ouh, Scheiße" [O-Ton!] - wie nennt man es? Ich weiß es auf Finnisch... Schmerz - es hat wirklich weh getan, sehr weh getan. Ich würde nicht so tun, wenn ich nicht wirklich Schmerzen hätte. Ja, es war irgendwas nicht in Ordnung, gerade zur Mitte des Auftritts.

Nat:   Was sind eure Pläne mit der Band für die nahe Zukunft?

Johnny:   Nun, es gibt "no fucking plans"!

Bassist Nils kommt mit einem Becher angelaufen, der noch einen Rest Bier (?) enthält.

Nils:   Ey, Johnny, Bier!

Johnny:   Ooohhh!

Nils:   Aaahhhh!

Johnny:   Ah! Hehehe!

Nils:   Hehehehe!

Johnny:   "Ich heiße Johnny, jajajaja!" [Nimmt begierig den Becher entgegen] "Skol!" - Also, für die nahe Zukunft versuchen wir, eine Tour zu bekommen und da gibt es immer so viel worüber man reden muss; wir gehen nach Amerika, wir gehen nach Südamerika, wir gehen nach Japan - da gibt es immer so viel Bullshit, wirklich. Aber wir haben noch nicht viel gebucht. Aber wir hoffen - ich habe heute mit Oscar Dronjak von Hammerfall darüber gesprochen und wir hoffen, zusammen diesen Herbst - nein Frühling auf Tour zu gehen. Noch ist nichts bestätigt...

Nat:   Oscar ist auch hier?

Johnny:   Ja, wir haben zusammen Bier getrunken, deshalb bin ich ja so betrunken.

Johnny nimmt den ersten Schluck von der dunkelgoldenen Flüssigkeit aus dem Becher, den sein Bandkollege ihm gebracht hat, und verzieht das Gesicht.

Johnny:   Ouh, Scheiße, was ist das? Wo kam DAS denn her??

Nat:   Keine Ahnung, da mußt du deinen Bandkollegen fragen, was er dir da angedreht hat. (Gelächter) Soweit ich weiß ist Bier und Alkohol allgmein sehr teuer in Schweden? Ihr kommt also zu den Festivals hier nach Deutschland und habt eine Menge Spaß...

Johnny:   Ja, es ist sehr teuer. Wir versuchen hier einfach wir selbst zu sein. Es ist ein Weg, zu entspannen. Es ist so erleichternd, sich einfach zurückzulehnen und ein Bier zu nehmen oder einen Whisky oder so. Ich bin immer so verdammt nervös vor so einem Auftritt wie heute und direkt danach ist man so erleichtert - es ist wie Sex! Es ist großartig, aber es ist auch gut, wenn es vorbei ist. Also nimmst du dir ein Glas und entspannst.

Nat:   Du bist seit "Afterlife" bei der Band, die alten Songs mußtest du also erstmal einstudieren. Ist es schwer, fremde Songs zu lernen?

Johnny:   Nein, aber ich bin "fucked up" mit den Texten, immer. Ob ich sie geschrieben habe oder jemand anders macht keinen Unterschied, ich war schon immer schlecht mit Texten und habe noch keine Show gespielt, bei der ich alle Texte gewußt hätte. Aber mit den alten Songs bin ich gut zurecht gekommen, auch wenn ich die neuen natürlich besser finde.

Nat:   Zum Glück singt ja manchmal das Publikum für dich. Was ist das für ein Gefühl, wenn das Publikum eure Songs singt?

Johnny:   Oh, es ist großartig, einfach großartig. Wie ich auch zum Publikum gesagt habe, es ist besser als Sex! Wirklich, es ist eine fantastische Erfahrung, an der jeder einmal teilhaben sollte, aber das geht leider nicht.

Nat:   Wie ist die Metal-Szene in Schweden? Seid ihr sehr bekannt dort?

Johnny:   Nun, wo wir herkommen sind wir sehr bekannt, aber im Rest des Landes - es ist ein großes Land - wahrscheinlich nicht. Wir spielen soviel wir können, versuchen bei allen bekannt zu werden, aber das geht halt nicht vollständig.

Nat:   OK, danke für das Interview.

Johnny:   Danke!

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