Quayde Lahüe - Day Of The Oppressor

Review von baarikärpänen vom 13.10.2017 (3745 mal gelesen)
Quayde Lahüe - Day Of The Oppressor QUAYDE LA-WAS??? LAHÜE. Ach so, na dann. Gut, mir sind schon so illustre Namen wie Stikky Fingaz untergekommen, aber das hier toppt dann mal locker alles andere. Gewöhnt man sich allerdings erstmal an den Namen, dann hat er sogar was. Im Gegensatz zu anderen Schreiberlingen finde ich sogar, QUAYDE LAHÜE tut genau, was ein Bandname tun sollte: in den grauen Zellen hängenbleiben und Interesse wecken. Insofern ein kluger Schachzug des Fünfers aus Olympia/ Washington. Eines gleich mal vorweg, wer ob des Namens jetzt denkt, die gute Quayde lahüe oder lahottet (ich konnt' es mir nicht verkneifen) in Gefilden des glamigen Sleaze, den muss ich enttäuschen. "Day Of The Oppressor" ist sowas von Proto-Metal, mehr Proto geht schon gar nicht mehr.

Genau genommen ist "Day Of The Oppressor" kein nagelneuer Langdreher, sondern eine Scheibe, die beide Demos von QUAYDE LAHÜE auffährt (beide, wie es sich gehört, auf Kassette veröffentlicht). Das wissend, sollte einem auch klar sein, dass man beim Hören der elf Tracks seine Phantasie ein wenig anstrengen sollte. Die perfekte oder passende Produktion muss man sich also denken. Aber auch dieses klitzekleine Manko kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass "Day Of The Oppressor" tolle Songs auffährt. Und wer Parallelen zu CHRISTIAN MISTRESS im Sound von QUAYDE LAHÜE entdeckt, darf sich zur Belohnung auch 'nen Keks nehmen. Immerhin bestehen drei Fünftel der Band aus Musikern, die sonst bei eben jenen CHRISTIAN MISTRESS werkeln. Der Metal, den QUAYDE LAHÜE spielen, ist sehr basisch, eine Verknüpfung von ganz frühen NWOBHM-Schoten und Hard Rock aus den 70ern. Allzu derbes Gebretter oder Geschwindigkeit, im Stile von SATAN oder JAGUAR, sollte man nicht erwarten. Und trotzdem macht "Day Of The Oppressor" Laune. Gerade weil es so reduzierte Musik bietet. So richtig Leben bekommen die Songs von Jenna Fittons Gesang eingehaucht. Diese Vocals sind weder Sopranistinnen-Gejaule, noch DORO-mäßig. Jenna Fitton ist nicht perfekt und ich bin mir sicher, will sie auch gar nicht sein. Sie lebt die Musik mit jeder Note, die sie singt und man nimmt ihr das auch ab. Das QUAYDE LAHÜE ihre Wurzeln kennen, beweist die geschmackssichere Auswahl des Cover-Tracks 'Nightmare'. Das Original der Norweger STORM von 1982, dürften selbst die nerdigsten Sammler von Metal-Antiqitäten noch nicht kennen.

Gerade weil QUAYDE LAHÜE außerhalb ihrer Bandcamp-Seite im Internet nur schwer zu fassen sind, ist es umso schöner, dass High Roller dafür sorgen, dass sich das ändert. Und weil die Band schon fleißig an neuen Songs arbeitet, für ihre erste "richtige" Scheibe, darf man sich schon freuen. Ich bin mir sicher, mit einer anständigen Produktion klingt das Ganze noch besser.



Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. The Oppressor
02. New Atomic Age
03. Back To Reality
04. Symbol Of Love
05. Nightmare
06. Just So You Know
07. I Am Unworthy
08. Love Wins
09. Conquest
10. Same Old Song
11. Stray
Band Website: quayde.bandcamp.com/
Medium: CD
Spieldauer: 47:04 Minuten
VÖ: 22.09.2017

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten