Ari Lehman's First Jason - To Be A Monster

Review von Elvis vom 11.06.2017 (3742 mal gelesen)
Ari Lehman's First Jason - To Be A Monster Ari Lehman dürfte den meisten Leuten, die Horrorklassiker mögen, vielleicht noch als erste Inkarnation der notorischen Slasher-Ikone Jason Voorhees aus "Freitag der 13." in Erinnerung geblieben sein. Der gebürtige New Yorker spielte im kindlichen Alter die jugendliche Version, die kurz vor Ende des Genre-Klassikers die Protagonistin Alice in einem Traum (oder vielleicht doch nicht?) ins Wasser zieht. Dafür musste der arme Bursche im Jahr 1979 bei den Dreharbeiten ganz schön frieren und erntete zum Dank immerhin die weiterhin andauernde Verehrung einer weltweiten Horror-Fangemeinde einschließlich regelmäßiger Convention-Besuche. Was man nicht unbedingt erwarten müsste, ist, dass der Mann, der heute nicht mehr mit einer Gummiglatze und künstlichen Algen in Badehose auftritt, sondern mehr aussieht wie d'Artagnan von den drei Musketieren, auch musikalisch was auf dem Kasten hat. Ari war nämlich tatsächlich Stipendiat an der Berklee School Of Music und studierte an der New York University Big Band Orchestration - und zwar mit ziemlichem Erfolg, jedenfalls in seiner ihm ausgesprochen heimischen Jazz-Szene. Da der Amerikaner jedoch auch weiterhin fest zu seiner Rolle als erster Jason Voorhees der Filmgeschichte steht und zahllose Convention-Besuche weltweit wohl auch nicht spurlos an einem vorübergehen, hat er auch noch eine eigene Band am Start. ARI LEHMAN'S FIRST JASON heißt diese und sind jetzt mit dem dritten Album "How To Be A Monster" angetreten, um musikalisch aufzuräumen.

Jazz gibt es hier jedoch keinesfalls zu hören, sondern im Einklang mit vielen Horror-Aficionados Hard Rock bis Metal mit entsprechend vom Horror und natürlich "Freitag der 13." inspirierten Texten. Klingt schräg? Ist es am Ende des Tages auch durchaus, aber auf eine charmante Weise. Ari spielt selbst getreu seinem Alter Ego die Keytar in Form einer überdimensionierten Machete (die hat er auch bei Conventions stets im Gepäck) und singt natürlich auch. Das klingt knarzig, das klingt leidenschaftlich und ... nun ja, vielleicht nicht schön, aber passend. Herzblut ist hier zweifellos im Spiel und nicht ohne Grund verbindet der New Yorker fast jeden Convention-Besuch auch mit einem Gig auf derselben. Genau in diesem Rahmen und unter dieser Prämisse muss man "How To Be A Monster" und ARI LEHMAN'S FIRST JASON auch sehen: als einen Tribut an ein legendäres Monster, ohne dass der moderne Horrorfilm wohl niemals der geworden wäre, der er ist. Jason Voorhees ist eben eine Popikone, die auch Menschen kennen, die mit Horrorfilmen nichts am Hut haben. Lustigerweise sind es unterm Strich sogar die eher ruhigen Klänge wie 'Witch Camp' (vorzugsweise im Remix), die hier gut im Gedächtnis bleiben. Der Rest ist eher Musik, um im Rahmen eines Horrorfilm-Abends drumrum ein paar Bier zu genießen, bevor es ans Eingemachte geht.

Daher lautet die Empfehlung hier auch, dass sich Horror-Fans ARI LEHMAN'S FIRST JASON durchaus mal anschauen und anhören sollten. Der Spaßfaktor ist durchaus vorhanden, und insbesondere live gibt der Mann alles. Alle anderen dürften "How To Be A Monster" wohl unter reiner Skurrilität abtun und besser woanders schauen.


- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. To Be A Monster
02. Melodrama Of The Modern Age
03. Dream Within A Dream (Unplugged)
04. We Taught You How To Win
05. Mother Has Spoken
06. Witch Camp
07. Better Crazy Than Lazy
08. Power From The Pain (Unplugged)
09. When The Clock Strikes 13 New
10. Melodrama DJJV Remix
11. Witch Camp VorheesMon Remix
Band Website: www.firstjason.com
Medium: CD
Spieldauer: 42:31 Minuten
VÖ: 26.05.2017

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