Raspail - Dirge

Review von grid vom 25.11.2016 (3874 mal gelesen)
Raspail - Dirge 2010 taten sich drei Musiker zusammen, die den Geist der frühen KATATONIA und PARADISE LOST sowie OCTOBER TIDE verinnerlicht hatten und diesen Vertretern des typischen Doom/Death Metal der Neunziger mit der Bandgründung von RASPAIL Tribut zollen wollten. Die Inspirationsquellen genügten den Jungs auf Dauer jedoch nicht, so dass die verschiedenen musikalischen Vorlieben der Mitglieder zunehmend ihren Niederschlag im Sound der Band fanden und sich daraus etwas Eigenes entwickelte. Das jetzt vorliegende Debüt von RASPAIL ist das Ergebnis dieses mehrjährigen Entwicklungs- und Arbeitsprozesses und spiegelt nicht nur die ursprünglichen Ideenquellen wider, sondern auch behutsam eingebauten Post Rock, Shoegaze, Drone und Ambient. Die Grundstimmung des Albums ist trüb und verharrt zwischen unüberwindbarer Trauer und Traurigkeit, die das gemächliche Tempo auskostet und die elegischen Melodien trägt. Das ist allerdings sehr glatt und harmonisch ohrgängig ausgefallen, so dass die wenigen Male, wo RASPAIL ein paar schwarzmetallische Dissonanzen wagen, die starke melancholische Atmosphäre des Albums nicht annähernd gefährdet wird. Immer Seelenpein und zurückgehaltene Tränen im Visier, loten RASPAIL schmerzhafte Gefühle aus und stellen sie fast eine Stunde lang als kultiviertes Leid dar. Auch wenn einige Passagen sehr lyrisch ausgefallen sind und rühren, ist mir "Dirge" zu gleichförmig und vor allem zu beherrscht ausgefallen. Die Italiener haben merkbar getüftelt, so dass der Trauerengel mit jeder Note kunstvoll gestalteter Wehmut die Seele streichelt. Dass dabei Ecken und Kanten abgerundet wurden, nimmt "Dirge" auf Dauer aber auch ein Stück weit die Spannung.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Wanderer
02. The Nymph's Wood Hymn To The Rising Sun
03. Vesevo
04. Dirge
05. One Step More To The Void
06. We Should Not Grieve
07. Ver Sacrum
08. Et In Arcadio Ego
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 54:00 Minuten
VÖ: 11.11.2016

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