Dagoba - Tales Of The Black Dawn

Review von Rocko Flanell vom 23.07.2015 (4019 mal gelesen)
Dagoba - Tales Of The Black Dawn Da möchte man sich anschauen, in welche Schubladen andere Leute eine Band einsortieren würden, und bekommt schon Angst vor seinem nächsten Auftrag. Djent, Groove Metal, Industrial Metal, alles Dinge, die ich über die Musik von DAGOBA aus Frankreich nun schon gelesen habe. Ähm, nein, das denke ich irgendwie nicht. Die Produktion des mittlerweile sechsten Albums der Band "Tales Of The Black Dawn" wirkt kühl, steril und digital. Okay, da könnte man an FEAR FACTORY denken, wäre dann doch Industrial ... rein musikalisch würde ich DAGOBA stellenweise als den dreckigen, gemeinen Bruder von MACHINE HEAD bezeichnen. Zieht die anspruchsvollen Soli ab, kürzt um ein paar schöne Melodien, packt gedanklich ein bisschen was aus der Black/Death-Ecke dazu. Riffs und Rhythmen bringen einen flott in Bewegung, immer wieder tauchen mal ein paar Keyboardflächen im Hintergrund auf, doch werden diese meist brutal an die nächste Wand gespielt.

Beim ersten Durchhören blieb mir 'The Loss' als der eingängigste Track hängen. Flotte Drums, ansprechendes Riffing und zum Teil cleaner Gesang, der dann tatsächlich an MACHINE HEAD erinnert. 'O, Inverted World' beginnt mit ruhigen Streichern, wird dann aber zu dem Song, der mich zu dem Black/Death-Gedanken brachte. 'The Morning Light' der letzte, und mit über sechs Minuten längste, Track des Albums entlässt uns mit sphärischen Keyboardflächen, Klaviersounds und Vogelgezwitscher. Das hat mir, mit Hinblick auf die Thematik sehr gut gefallen, ich stehe auf solche Details. Und mit genau diesem Outro schafft es der Song auch zu meinem Favoriten der Platte.

Wie schon erwähnt, haben wir es hier mit einer modernen, digitalen Produktion zu tun, die manchmal etwas zu glatt ist. Ein paar mehr Ecken und Kanten wären nicht schlecht. Interessant finde ich, dass ich bei wiederholten Durchgängen immer wieder ein paar verspielte Klänge, Sounds oder Flächen entdeckt habe, die bei vorherigen Durchgängen verborgen blieben. Somit muss ich dem Album quasi einen hohen Wiederhörwert attestieren, und vor den Franzosen meinen Hut ziehen, die in all der Gewalt der Musik Platz haben für liebevolle Details.

Gruß Rocko Flanell

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Epilogue
02. The Sunset Curse
03. Half Damn Life
04. Eclipsed
05. Born Twice
06. The Loss
07. Sorcery
08. O, Inverted World
09. The Dawn
10. Morning Light
Band Website: www.facebook.com/dagoba
Medium: CD
Spieldauer: 40:32 Minuten
VÖ: 10.07.2015

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