Freedom & Pain - Freedom & Pain

Review von Stormrider vom 13.01.2015 (3314 mal gelesen)
Freedom & Pain - Freedom & Pain FREEDOM & PAIN haben den üblichen Bandlebenslauf vorzuweisen. Nach ein paar Coverversionen kamen erste Gehversuche im Songwriting, dazu ein paar Besetzungswechsel und dann natürlich der Wunsch, sein musikalisches Schaffen auch für die Nachwelt festzuhalten. Genau das liegt nun in Form des selbstbetitelten Debütalbums vor. Schick aufgemacht ist es, das muss man schon sagen. Nicht, dass das Coverfoto wahnsinnig innovativ wäre, aber das Gesamtprodukt in Form des Digipacks und des Covers sind für eine Eigenproduktion sehr wertig.

Leider kann der musikalische Inhalt mit der Aufmachung nicht ganz mithalten. Der meist im Midtempo zu verortende Hard Rock mit Anleihen in Richtung Epic (Metal-/) Rock, tritt nur gelegentlich mal aufs Gaspedal, ist im Songwriting nicht wirklich schlecht, aber doch maximal durchschnittlich. Die Riffs sind die übliche Stangenware und auch die Drums treiben die Songs eher ohne große Akzente an. Bis es überhaupt mal losgeht, muss man sich in 'Where Eagles Fly' erstmal durch ein elend langes Intro quälen, und dann fängt Sänger Jo eben leider auch irgendwann an zu singen. Hier wird sehr schnell deutlich, dass FREEDOM & PAIN zwar schon fast zehn Jahre musizieren, aber eben nicht jeder sein Hobby der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen sollte. Extrem biedere Vocallines, die oft sehr bemüht wirken und aufgrund mangelndem Stimmumfang dazu monoton und wenig inspiriert rüberkommen, gepaart mit meist recht flachen Texten ('Night Of The Seven Moons' sei hier mal exemplarisch genannt) und einfachen Versen und Reimen, eignen sich nur bedingt um sich vor Freude auf die Schenkel zu klopfen. Auf die Schenkel geklopft habe ich mir trotzdem, nämlich aufgrund der teilweise schiefen Gesangsdarbietung und der Produktion. Was da produktionstechnisch aus den Boxen kommt, das ist nicht mehr als Proberaumniveau. Die Drums klingen bestenfalls pappig, die Gitarren sind teilweise mit lustigen Sprüngen und Versätzen in den Riffs eingespielt. Ok, das könnte auch ein Stilmittel sein, aber wenn man sich den Sound anhört, dann bin ich mir nicht so sicher, ob das wirklich so sein soll, und neben den Vocals sind auch die Backings alles andere als Volltreffer. Alles in allem fällt es wirklich schwer, die CD am Stück durchzuhören. Wären die Songs absolute Knaller, dann wäre auch die Produktion verkraftbar (wenngleich es massenhaft Beispiele gibt, dass man selbst im heimischen Schlafzimmer saubere, druckvolle und gute Sounds und Produktionen hinbekommt), denn ein guter Song ist und bleibt ein guter Song. Aber genau die gibt es hier eben auch nicht, somit wird "Freedom & Pain" sehr schnell sehr verzichtbar.

Ich weiß, dass jeder, der ein Instrument in die Hand nimmt und Musik, noch dazu in Eigenregie, veröffentlicht, da viel Herzblut, Zeit, Geld und Emotionen reinsteckt. Umso schwerer fällt es mir, dann sagen zu müssen, dass das, was da auf dieser CD veröffentlicht wird, schlicht mit dem aktuellen Standards in keinster Weise mithalten kann. Nicht mit Eigenproduktionen und schon gar nicht mit nationalen oder gar internationalen Standards. Sorry, aber "Freedom & Pain" ist auf dem sowieso schon überschwemmten Musikmarkt, in meinen Ohren, leider vollkommen verzichtbar, da hilft auch die schicke Verpackung nix. Wenn die Band zukünftig etwas reißen möchte, dann wird sie mehr als ein paar Schippen zulegen müssen.

Gesamtwertung: 4.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Where Eagles Fly
02. Where Have You Gone
03. Soul Corrosion
04. Horizon
05. Salvation
06. Dark Fields
07. Night Of The Seven Moons
08. Barrier
09. Derelict
10. Ravine
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 52:51 Minuten
VÖ: 12.12.2014

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Diesen Mehrzeiler ne Rezession zu nennen ist ja die Lachplatte des Jahrhunderts! Komplett übertrieben wird hier bewertet! Die Produktion hat zwar Spuren hinterlassen, trotzdem sind die Songs absolut hörbar und eingängig. Da sind richtige Ohrwürmer dabei. Geradliniger Hardrock wie man ihn schon seit den 80ern kennt. Der sogenannte "leidige" Gesang klingt nicht anders wie bei anderen Sängern. Was hierbei hörbar ist, ist Gesang, der offensichtlich ohne Studioeffekte auskommt. Von mir gibt es deshalb 8 Punkte. Fazit: Das einzig leidige und verzichtbare ist einzig dieses Review!
8/10   (23.01.2015 von Mario)

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