Dead City Ruins - Dead City Ruins

Review von Stormrider vom 13.11.2014 (4256 mal gelesen)
Dead City Ruins - Dead City Ruins Dass sich australische Bands den Arsch in kleinen Clubs und Spelunken abtouren und es schaffen, den Blues mit exquisiten Hard Rock zu verbinden, gut, das ist nun eher eine nicht wirklich überraschende Neuigkeit. Dass sie diese typischen Stilmerkmale mit Elementen der frühen NWoBHM und Einflüssen des Punk verbinden, ist hingegen schon gar nicht mehr so oft vorzufinden. Und genau in dieser Schnittmenge bewegen sich DEAD CITY RUINS mit ihrem selbstbetitelten aktuellen Album. Hier gibt es wenig Innovatives oder gar besondere Aha-Effekte, hier regiert der Sound der Working-Class. Einfach, ehrlich, effektiv, so lässt sich der Hard Rock wohl am besten beschreiben. Zumindest was die instrumentale Vorstellung betrifft. Die Riffs sind meist schnörkellos, aber prägnant, die Soli keine Höher-Schneller-Weiter-Orgien und die Rhythmusfraktion groovt und stampft wie eine Dampflok, die den Zug unbeirrt von allem, was um sie herum passiert, nach vorne treibt. Dabei stechen Songs wie 'Blue Bastard', 'Til' Death' und die Hommage an den unvergessenen Ronnie James (in Form des Songs 'Dio', der nicht selten an 'Heaven And Hell' erinnert) aus dem Material hervor. Das restliche Material ist zwar auch gut hörbar, hat aber nicht ganz die Qualität dieses Dreierpacks. Ein Song wie 'Bloody Tools', der mit Überlänge von fast zehn Minuten durch die Schranke fährt, wirkt gar etwas überambitioniert für diese Art von Musik und kann mich auf Dauer nicht fesseln. Der abschließende Track zollt dann doch der Herkunft Tribut und ist eine Coverversion von 'Rock 'N Roll Damnation', bei der Whitfield Crane (UGLY KID JOE) sich ein Stelldichein gibt und DEAD CITY RUINS am Gesang unterstützt.

Apropos Gesang. Hier liegt für mich der Hase im Pfeffer. Nicht mal, dass Sänger Jake Wiffen seine Sache nicht passabel machen würde. Er erinnert in einigen Momenten an einen jungen Ozzy und das sowohl positiv, als auch negativ. Aber in letzter Instanz fehlt ihm einfach noch ein wenig das Charisma, das der Madmen, aller stimmlichen Beschränkungen zum Trotz, ausstrahlt.

"Dead City Ruins" ist in Summe ein Album, was man sich problemlos auflegen kann, aber wirklich interessant wird das Material erst auf einer Bühne, wenn das Bier, der Whiskey und der Schweiß fließen und die kleinen vokalen Defizite sowie das nicht immer zwingende Songwriting eher zur Nebensache werden, weil man der Band ihre harte Arbeit auf der Bühne zu jeder Sekunde abnimmt. Das wiederum erinnert mich dann doch an Australiens größte Band, bei der es mir genauso geht, dass ich die Albumversionen meist nicht ganz so spannend finde, während die Liveenergie Dir schön die Ohren spült. Diese Art Musik ist für die Bühne gemacht, nicht für die Konserve.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Hapenzella
02. Til' Death
03. D.I.B.
04. Hurt
05. Shot Through
06. Blue Bastard
07. Broken Bones
08. Dio
09. Bloody Tools
10. Rock 'N Roll Damnation
Band Website: www.facebook.com/deadcityruins
Medium: CD
Spieldauer: 56:28 Minuten
VÖ: 24.10.2014

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten