Interview mit William Nijhof von Faal

Ein Interview von Zephir vom 24.04.2018 (9443 mal gelesen)
Recht kompakt fallen die Antworten von FAALs Sänger William Nijhof aus. Was er im Mailer-Interview kundtut, wirft teils weitere Fragen auf, denen man doch gern noch einmal nachginge ...

Hallo Leute! Hier ist Nora von Bleeding4Metal.de. Freut mich, dass ich euch für unsere Leser ein paar Fragen stellen darf. Wie geht es euch?

William Nijhof: Grüß dich, Nora! Uns geht’s gut!

FAAL sind nicht so wirklich bekannt bei uns in Deutschland – Doom Metal ist halt auch nicht die am meisten verbreitete Art von Musik. Kannst Du kurz all denen, die euch noch nicht kennen, eure musikalische Arbeit erklären?

William Nijhof: Wir sind FAAL und machen eine Mischung aus Death, Black und Doom Metal, denke ich, haha.

Bitte sag noch etwas zu eurem Bandnamen FAAL. Die Encyclopaedia Metallum beschreibt es als das niederländische Wort für "Scheitern" - was meint ihr damit?

William Nijhof: Der Bandname bedeutet grundsätzliches Scheitern in Bezug auf das Leben. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Vor einiger Zeit habe ich euer jüngstes Album "Desolate Grief" rezensiert (zum Review geht's hier) und fand es ziemlich interessant. Es kam mir irgendwie sowohl depressiv als auch gleichzeitig erleuchtet vor. Was denkt ihr selbst über das Album?

William Nijhof: Wir lieben unser neues Album! Es ist ganz anders als unsere beiden vorherigen Alben, aber es trägt trotzdem die typischen FAAL-Elemente in sich.

Würdest du es einen "progressiven" Doom-Metal-Stil nennen?

William Nijhof: Nein, das würde ich nicht. Wir machen, was wir wollen. Uns treibt nicht das Gefühl, dass wir ein typisches Doom-Album oder aber ein typisches Doom-Metal-Album machen müssten. Die Songs schreiben wir so, wie wir es in genau diesem Augenblick des Schreibens gut finden, und das Ergebnis kann dann durchaus anders ausfallen als gewöhnlich. Aber ich persönlich mag Bands, die versuchen jedes Album anders zu gestalten.

An manchen Stellen hatte ich den Eindruck, dass es einen Touch von Black Metal hat – die Screams, die Drums … in 'No Silence' zum Beispiel. Gibt es eine Verwandtschaft zum Black Metal? Oder, besser gefragt: Habt ihr beabsichtigt, die Stile zu mischen?

William Nijhof: Wir möchten sowohl für uns selbst als auch für andere interessant bleiben. Wenn ich denke, dass man an einer Stelle Screams einbauen sollte, tue ich das. Wir beabsichtigen damit nicht, eine Black-Metal-Band zu werden. In manche Parts passen einfach Screams hinein – warum also nicht!

Was hältst du eigentlich davon, Metal-Stile zu kategorisieren? Ist vielleicht überholt …

William Nijhof: Das macht es den Leuten leichter, aber manchmal geht es zu weit …

Wer von euch komponiert die Musik? Oder macht ihr das alle zusammen?

William Nijhof: Zu diesem Album hat jedes Bandmitglied seine Ideen beigesteuert. Wir versuchen, alles zusammenzubringen und daraus die Songs zu machen.

Seit der Gründung von FAAL hattet ihr immer einen Synthesizer in der Band. Ist das nicht ein ungewöhnliches Instrument für eure Art von Musik?

William Nijhof: Nein, definitiv nicht! Ein Synthesizer kann einen schönen dunklen Twist in die Musik hineinbringen, ich liebe das. Wenn alles ordentlich ausbalanciert ist, funktioniert es wirklich gut.

Könntest du noch ein paar Worte zu euren Lyrics sagen? Da ich die Promoversion eures Albums habe, kann ich sie leider nicht einsehen, und du weißt ja, dass sie nicht einfach zu verstehen sind.

William Nijhof: Wir hatten die Idee, das Konzept der "Phasen der Trauer" in unseren Songs zu verarbeiten: Erstens Verleugnung, zweitens Zorn, drittens Verhandeln, viertens Depression, fünftens Akzeptanz. Das Album ist also schon eine Art Konzeptalbum, wenn du so willst. Wir alle kennen die Gefühle von Verlust, egal ob Tod oder das Ende einer Beziehung, und das Konzept dieser Phasen ist etwas das wir, und ich denke die meisten Menschen, in irgendeiner Form wiedererkennen.

Bei Betrachtung des Coverarts war ich mir sicher, dass es vom gleichen Künstler gestaltet wurde wie auch das Cover eures vorherigen Albums, "The Clouds Are Burning". Tatsächlich ist es diesmal ein anderer Künstler, aber die Stile sind ähnlich. Wie habt ihr die Künstler ausgesucht? Kanntet ihr euch schon vor der Zusammenarbeit?

William Nijhof: Das Artwork unseres neuen Albums wurde von Daniel von EYE OF SOLITUDE und CLOUDS gestaltet. Er ist ein fantastischer Künstler und wollte uns gern mit ein paar guten Designs unterstützen. Wir haben ihm unser Konzept erklärt, und daraufhin hat er diese jetzigen Designs erstellt.

Erzähl uns noch was über eure zukünftigen Projekte. Können wir euch bald irgendwo live sehen?

William Nijhof: Wir werden hoffentlich bald wieder mehr in Deutschland spielen; das letzte Mal ist schon eine ganze Weile her. Wir legen schon noch ein paar Auftritte hin und machen das ja auch schon eine ganze Zeit lang.

Super! Und zu guter Letzt: Vielen Dank, dass du dir die Zeit für uns genommen hast! Die letzten Worte gehören dir:

William Nijhof: Vielen Dank für das Interview und das coole Review! Hoffentlich treffen wir uns mal unterwegs und heben einen!

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