Interview mit Mark Jansen von Epica

Ein Interview von Lestat vom 05.08.2014 (10248 mal gelesen)
Mark Jansen von EPICA nahm sich die Zeit, einige Fragen über die Festivalsaison, ihre aktuelle CD "The Quantum Enigma" und den Nachwuchs von Simone zu beantworten. Und am Ende zeigt er sich als sportsmännischer Nachber.

Hallo Mark, wie geht es dir?

Mark Jansen: Mir geht es gut, danke. Ich verbringe meine Ferien auf dem Rennrad und reise durch Europa, um möglichst viele berühmte Berge zu erklimmen.

Ihr seid natürlich auch auf einigen Festivals zu finden. Wie waren die bisherigen?

Mark Jansen: Großartig, da wir viele neue Songs spielen, bei denen wir neugierig waren, wie die Fans auf diese reagieren würden. Wir hatten viele großartige Rezensionen und Reaktionen auf das neue Album erhalten, wir waren also durchaus zufrieden. Aber man kann ja nie wissen. Glücklicherweise lieben die Leute unsere neuen Lieder auch live, wir werden also damit weiter machen, möglichst viele neue Lieder auf den kommenden Festivals zu spielen.

Ihr hatte auf dem Pinkpop Festival eine akkustisches Live-Set. Wie war das?

Mark Jansen: Es war sehr cool, wir haben viele Songs neu geschrieben, damit es in ein Akkustikset passt. Die ganze Atmosphäre und Arrangements mancher Lieder hat sich dadurch geändert, und das ist das, was wir vorhatten. Wir wollen unser Publikum immer überraschen, und die Reaktionen waren sehr gut.

Waren die Arrangements für die Show schwierig? Gab es irgendwelche Probleme?

Mark Jansen: Für die akkustische Show ja, es war eine Herausforderung, dass sie sich anders anhört.

Ihr habt dieses Jahr auch ein neues Album heraus gebracht - "The Quantum Enigma" - wie waren die Reaktion?

Mark Jansen: Die meisten Journalisten schrieben, dass es unser bisher bestes Album sei, und das war auch das Gefühl, das wir selbst hatten. Ich mag unsere älteren Alben und bin auch stolz auf sie, aber dieses neue Album kombiniert die stärksten Elemente der Vergangenheit mit neuen starken Elementen, einem großartigen Sound und starken Liedern. Das war es auch, was wir uns dafür gewünscht haben, und wir sind mit dem Endprodukt sehr zufrieden.

Warum habt ihr den Produzenten gewechselt?

Mark Jansen: Nach 10 Jahren hatten wir das Gefühl, dass wir etwas ändern müssten, um uns selbst zu erneuern und neue Wege auszuprobieren. Sascha war (und ist es immer noch) sehr wichtig für EPICA, wir hätten also auch weitere zehn Jahre so weitermachen können. Aber wir hatten das Gefühl, dass wir, um das bestmögliche Ergebnis zu bekommen, ein Wechsel im Aufbau vornehmen müssen.

Der Sound ist viel härter, Simones Stimme ist nicht mehr so dominant. Ist das Absicht? Und wieso der eher radikale Wechsel im Vergleich zu "Requiem For The Indifferent"?

Mark Jansen: Ja, das war eine bewusste Entscheidung. Wir wollen nicht immer das Gleiche machen. Die Gitarrenriffs hören sich härter an als zuvor. Davor haben wir auch harte Riffs geschrieben, aber die Abmischung war eine andere, und deshalt haben sie sich weniger hart angehört. Jede Abmischung hat Vor- und Nachteile. Wir sehen die meisten Vorteile bei diesem Album in dieser Abmischung.

Meistens haben eure Alben ein zentrales Thema. Welches ist es diesmal?

Mark Jansen: Dieses Mal heißt das Album "The Quantum Enigma", was bedeutet, dass wir in der Quantenphysik kleinste Partikel nicht beobachten können, ohne sie auch zu beeinflussen. Das wurde im sogenannten Doppelspaltversuch nachgewiesen. Was bedeutet es also, wenn wir (die menschlichen Wesen) aus einer annähernd unendlichen Menge an Partikeln gemacht sind, was bedeutet dies alles für die Welt, wie wir sie kennen? Ist die Welt immer noch da, auch wenn wir nicht hinschauen? Auf die Weise, wie wir die Welt sehen, erschaffen wir sie uns auch. Feste Stoffe, wie wir sie kennen, sind gar nicht so fest letzten Endes. Letzten Endes ist alles nur Energie, die sich auf eine Art und Weise dreht und wendet, so dass sie uns vorgaukelt, dass sie fest sei. "The Quantum Enigma" geht auf solche Fragen ein, die von Gedanken, Träumen und Illusionen des Geistes handeln.

Simone hat ihr erstes Kind, einen Sohn, zur Welt gebracht, herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle. Geht es ihm gut? Wie funktioniert die Kombination mit dem Band- und Tourleben?

Mark Jansen: Ja, ihm geht es gut und er ist ein gesunder Junge. Was das Tourleben angeht: Als Mutter musst du ab einem bestimmten Punkt wieder anfangen zu arbeiten. Simones Arbeit ist es, eine Musikerin zu sein. Der Vorteil ist, dass sie unter der Woche mehr zu Hause ist als andere Mütter, die arbeiten. Der Nachteil ist, dass du manchmal auch längere Zeit von zu Hause weg bist. Aber einer der beiden Eltern ist immer zu Hause und für das Kind da, daher denke ich, dass es eine perfekte Lösung ist.

Vielen Dank für das Interview. Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft. Die letzten Worte gehören dir!

Mark Jansen: Herzlichen Glückwunsch zum Sieg der Fußballweltmeisterschaft, eine sehr gute Teamleistung war das!

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